Milica Djordjević
Komponistin aus Belgrad und Berlin
www.milicadjordjevic.com
Die Musik der serbischen Komponistin Milica Djordjević ist auf bisweilen furchterregende Art zeitgenössisch.
Unter dünner Haut lagert expressive Wucht. Rauhe, archetypische Stimmen, erkennbar aus den Klangwelten des Balkan, formulieren ihr Thema radikal mit den Mitteln der Avantgarde, fern aller Folklore. Stark rhythmisch und geradezu körperlich geprägt, entlädt sich die Atmosphäre wie ein grandioses Reinigungsgewitter, mit schneidender Konsequenz.
Diese Musik ist fremd und vertraut zugleich:
fremd, indem sie das Dunkle, Verdrängte, die Angst freilegt; vertraut, indem sie sie zur Explosion bringt und ihre Splitter zum Leuchten.
Sie hat nichts zu beschönigen, aber viel zu sagen.
Aus der Laudatio von Gabriele Forberg-Schneider
"Warum dann überlassen wir uns nicht beim Hören neuer Töne der Welt der Phantasie, staunen über die kompositorischen Klangkonstruktionen - so abscheulich, unfasslich, fremd, schwer verständlich und atonal sie auch klingen mögen - und wundern uns, was diese Musik mit uns und was sie aus uns macht.
Und was sie macht, ist ihr Geheimnis. Das Geheimnis jeder Schöpfung:
Ob wir nun Musik von Machaut, Monteverdi, Bach, Haydn, Schumann, Bartók, Stockhausen, Xenakis oder Djordjević hören - am Ende gehen wir als anderer Mensch, verändert und verwandelt, daraus hervor."
Den vollständigen Text der Rede zur Verleihung des BELMONT-Preises 2015 finden Sie hier.